Vegan in Armenien
Zu unserer großen Überraschung hatten wir es in Armenien als Vegetarier und Veganer gar nicht so schwer! Auf fast jeder Speisekarte findet sich ein Gemüsegericht und auch die tollen Früchte und vor allem das getrocknete Obst hat es uns angetan. Nach sechs Wochen Georgien und sechs Wochen Armenien können wir sagen, dass Armenien was das Essen angeht klar die Nase vorn hat. Nicht nur, dass wir oft vegane Optionen im Restaurant hatten, uns hat auch einfach die Qualität der Lebensmittel überzeugt.
Lavash wird in Armenien zu jedem Essen serviert. Auch wenn das dünne, helle Brot nicht unser Favorit ist, gibt es ein Gericht, das wir sofort mit unserer Zeit in Armenien verbinden: Jengali Hats. Das ist Lavash-Brot, serviert wie ein Wrap mit vielen Kräutern, manchmal auch Spinat. Frisch zubereitet und warm schmeckt es einfach himmlisch. Sowieso werden in der armenischen Küche alle Gerichte mit viel frischen Kräutern serviert. Das ist nicht nur gesund, sondern auch mega lecker.

In traditionellen armenischen Restaurants gab es meistens gegrilltes Gemüse oder Gemüse „Kebab“ als vegane Variante. Auch hier, immer serviert mit vielen frischen Kräutern war selbst dieses einfache Gericht immer wieder lecker.

In der Hauptstadt Jerewan gibt es in den meisten Cafés und Restaurants vegane Alternativen. Hier konnten wir es uns richtig gut gehen lassen! Ob beim Vietnamesen, Inder oder im hippen veganen Imbiss – hier war immer etwas für uns dabei. Zum Leidwesen unseres Portmonees, denn die Preise in der Stadt sind mit denen in Berlin vergleichbar.

Aber auch fernab der Hauptstadt wurden wir immer wieder überrascht; so entdeckten wir durch Zufall, dass in einem kleinen Dorf in der Nähe der Stadt Vanadzor Tofu hergestellt wird. Ja, armenischer Tofu! Und sogar ziemlich guter. Leider noch nicht überall im Land erhältlich, daher haben wir uns in Jerewan damit eingedeckt. Ein weiteres kulinarisches Highlight war für uns der Kurort Dilidschan. Als wir dort durchradelten, hatte gerade „Dilidschan Fresh“ eröffnet. Dort serviert der junge Inhaber selbstgemachte Backwaren wie Croissants und Kuchen, aber auch herzhaftes wie Focaccia und Pizza. Außerdem macht er z.B. veganen Frischkäse und Parmesan selbst.
Und dann waren da die süßen, saftigen Früchte. Als wir im späten September in Armenien ankamen, war gerade Feigensaison. Die Bäume hingen voll und überall gab es kleine Stände wo man Feigen, Nüsse usw. kaufen konnte. Kurz bevor wir Armenien dann im Oktober Richtung Süden verlassen wollten, entdeckten wir das Städtchen Meghri, ein richtiges kleines Juwel wenige Kilometer vor der iranischen Grenze.
Das Klima ist fast mediterran dort und es werden sogar Oliven angebaut! Leider kamen wir nicht in den Genuss, dafür durften wir aber etwas anderes Tolles probieren: getrocknete Kakis.
Es war nämlich gerade Saison und überall in Meghri konnte man die geschälten Früchte von Balkonen und Terrassen baumeln sehen. Sie werden an Fäden aufgehängt und trocknen dann in der Sonne. Raus kommt ein unglaublich leckerer und energiereicher Snack.
Da haben wir uns direkt mal ein Kilo Proviant für unsere ersten Radeltage im Iran mitgenommen. Aber auch die frischen Kakis waren ein Hochgenuss.
Die Armenier machen einfach aus jedem Obst Trockenfrüchte. Auf den Märkten sah alles so verlockend aus, dass es uns schwerfiel, nicht kiloweise einzukaufen. Getrocknete Feigen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen,…
Armenien hat uns also nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch überzeugt und wir werden sicherlich eines Tages hierher zurückkehren!