Mit Bus und Rad durch den Iran


So bergig, wie die letzten Wochen in Armenien waren, so ging es auch nach der iranischen Grenze weiter. Die ersten zwei Tage fuhren wir eine wunderschöne Strecke, weitab von der Hauptstraße durch eine ländliche Gegend ohne Internet und Einkaufsmöglichkeiten. Hach, war das schön! Mal so komplett offline zu sein und einfach nur die Natur zu genießen.

Natürlich hatten wir uns schon in Armenien mit Proviant für drei Tage eingedeckt und die Route auf dem Handy abgespeichert. Denn wir wussten, dass die erste Stadt, wo wir einkaufen und uns eine SIM Karte besorgen können, 135 Kilometer entfernt ist. Es war mittlerweile Ende Oktober und das Wetter war perfekt für´s Fahrradfahren: 20 Grad und sonnig. Aber wie so oft unterschätzten wir dann doch die Höhenmeter und da wir schon von den letzten Tagen in Armenien sehr geschafft waren, mussten wir hier zum ersten Mal auf der Reise trampen.

Das war eine Erfahrung! Wir haben zum Glück sofort jemanden gefunden, der uns und unsere Räder mitnahm, aber die Fahrt war, sagen wir mal, abenteuerlich. Es waren nur ungefähr fünf Kilometer, aber ich hatte in dieser kurzen Zeit größere Todesangst, als auf den bis dahin mehr als 6000 Kilometern im Sattel. Es ging in einem rasenden Tempo die Serpentinen hoch und immer gefühlt kurz vorm Abgrund wurde das Steuer rumgerissen und ich war nach jeder Kurve froh, dass wir es geschafft haben. Das waren die wohl längsten 10 Minuten meines Lebens! Die ersten paar Tage im Iran waren also schon einmal aufregend.

Wieder auf den Rädern, durchquerten wir einsame Landschaften und die Natur um uns herum war wunderschön. Braun-rötliche Gebirgszüge wurden immer wieder durch herbstlich leuchtende Bäume oder Büsche unterbrochen.

Am dritten Tag kamen wir wie geplant in der ersten großen Stadt, Täbris, an. Dort hatten wir schon von Armenien aus drei Nächte in einem Hostel gebucht, um erst einmal anzukommen und die weitere Reise zu planen. Schnell bekamen wir ein Verständnis dafür, dass im Iran die Uhren etwas anders ticken als in den Ländern, die wir bis dahin auf dieser Reise besucht hatten. Das Organisieren der SIM Karte dauerte ganze zwei Tage.

Täbris hat uns nicht besonders gut gefallen. Abgesehen von der Blauen Moschee und dem riesigen Basar, der übrigens der größte überdachte Basar der Welt ist, gab es für uns nicht sonderlich viel Interessantes zu sehen. Umso mehr freuten wir uns auf die nächsten Etappen der Reise. Wir wollten die schönsten Städte des Irans besuchen: Yazd, Shiraz und Isfahan.

Da unser Visum nur 45 Tage gültig war und eine Verlängerung für uns nicht in Frage kam, war uns klar, dass wir einen Teil der Strecke mit dem Bus zurücklegen müssen, wenn wir alles sehen möchten, was wir uns vorgenommen hatten. Wir machten also eine „Iran-Express“ Tour.

Und so starteten wir direkt von Täbris aus unsere bislang längste Busfahrt: In 15 Stunden ging es durch die Nacht nach Isfahan. Der Plan für die nächsten Wochen: von Isfahan mit dem Rad nach Yazd durch die Wüste, dann weiter nach Shiraz und von dort dann mit dem Bus nach Isfahan und zum Abschluss nach Teheran, von wo wir wieder zurück nach Armenien reisen werden.

Unsere erste Busfahrt im Iran war abenteuerlich und es sollte nicht die letzte sein. Aufgrund des schlechten Zustands der Straße war es holprig und an Schlaf war während der ersten Stunden der Fahrt, obwohl es bereits nachts war, nicht zu denken. Der Busfahrer schrieb während der Fahrt WhatsApp Nachrichten, schenkte Tee aus und machte sogar Notizen in einem Heft – während des Fahrens! Warum mussten wir uns auch direkt vorn hinsetzen, wo wir das alles genau mitbekommen? Wir müssen sagen, auf unseren Fahrrädern fühlten wir uns sicherer.

Isfahan – Yazd (320 Kilometer)

Da wir langsam reisen, planten wir für diese Etappe vier Tage ein. Nachdem wir aus der Großstadt Isfahan raus waren, erreichten wir nach ein paar Kilometern auf der Hauptstraße endlich eine kleinere, viel ruhigere Straße, die in die Wüste führt. Die erste Nacht verbrachten wir in dem kleinen Städtchen Ezhiyeh, das uns mit seinen Taubentürmen und traditionellen Häusern überraschte.

Wir hatten einen super lieben Gastgeber, der uns die Gegend zeigte und uns der gesamten Familie vorstellte. Seine Cousine und Tante kochten ein richtiges Festmahl für uns und wir entdeckten unser neues Lieblingsgericht: Ash Reshte. Eine gehaltvolle Suppe mit Kichererbsen, Bohnen und dicken Nudeln. Getoppt wird das ganze mit frittierter Minze. Mega lecker! Und geeignet für Veganer 😊

Dann ging es rein in die Wüste. Anfangs war die Straße noch asphaltiert, es folgte jedoch ein ca. 60 Kilometer langer Abschnitt Schotter- bzw. Sandpiste. In dieser Gegend gab es auch für 120 Kilometer kein Dorf, also keine Einkaufsmöglichkeiten und kein Wasser. Es war für uns beide das erste Mal, dass wir in der Wüste Fahrrad gefahren sind. Der Verkehr wurde immer weniger und endlich erlebten wir diese unglaubliche Stille.

Für die zweite Übernachtung hatten wir uns schon vorab eine alte Karawanserei ausgeguckt, die etwas abseits von der „Hauptstraße“ liegen sollte und sich perfekt zum wildcampen eignete. Tatsächlich erreichten wir am Nachmittag diesen spektakulären Ort und es war beeindruckend, sich vorzustellen, dass dort, wo wir gerade unser Zelt aufschlugen, vor hunderten von Jahren die Händler der Seidenstraße ihre Geschäfte abwickelten.

Am dritten Tag wartete eine weitere Überraschung auf uns. Wir waren mittlerweile wieder auf dem Asphalt angekommen und näherten uns dem ersten Dorf. Eigentlich wollten wir nur schnell Wasser auffüllen, etwas einkaufen und uns dann wieder einen Platz zum Campen suchen. Da das Wetter aber regnerisch und windig war – ja, wir hatten von vier Tagen in der Wüste an vier Tagen Regen – entschieden wir uns im Dorf eine Unterkunft für die Nacht zu finden.

Wir fanden zwar ein Hotel, das aber leider ausgebucht war. Der Manager Rasoul lud uns spontan zu sich nach Hause ein. Wir wurden abends bekocht, bekamen morgens ein tolles Frühstück und natürlich noch ganz viel Obst für unterwegs. Bevor wir die letzten 90 Kilometer nach Yazd in Angriff nahmen, schauten wir uns noch das Dorf Nedushan an.

Hier bekamen wir bereits einen Eindruck von der einzigartigen Architektur dieser Region und einen Vorgeschmack auf Yazd. Die Gebäude sind alle aus ockerfarbenem Lehm und überall sieht man die sogenannten Windtürme, die als natürliche Klimaanlage in dieser sehr heißen Gegend dienen.

Die Einfahrt nach Yazd war anstrengend, wie eigentlich jede große Stadt und wir waren froh, zwei ganze Tage zum Erholen und Erkunden zu haben. Wir hatten eine wunderschöne Unterkunft, ein traditionelles Gasthaus mit großzügigem Zimmer und super nettem, hilfsbereitem Personal. Wir trafen Nima, der gerade seine iranische Familie besucht und eigentlich in Berlin wohnt. Auch ein Berliner Paar, das mit dem Van auf Weltreise ist, ist zu Gast im Hostel. Somit war die Berliner Runde komplett 😊

Die Altstadt war so schön, wie wir es uns vorgestellt hatten: Die warmen Farben der Lehmgebäude im Kontrast zu den blau-türkisen Verzierungen der Moscheen und zwischendrin immer wieder die typischen Windtürme. Besonders eindrucksvoll ist der Blick auf die Skyline von einer der vielen Dachterrassen. Auf einer solchen den Sonnenuntergang zu bestaunen konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen!

Yazd – Shiraz (450 km)

Nach zwei erholsamen Tagen im wunderschönen Yazd ging es wieder auf die Räder Richtung Südwesten. Unser nächstes großes Ziel war Shiraz, die Stadt der persischen Dichter, über die wir schon so viel gehört hatten. Da wir uns auf dem Weg ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen wollten, planten wir großzügig zehn Tage für diesen Abschnitt ein. Warum machen wir das nicht immer so? Wir haben doch Zeit!

Die meiste Zeit fuhren wir auf dem Highway, aber kurz nachdem wir Yazd verlassen hatten, wurden wir mit einem ca. 15 Kilometer langen Radweg überrascht. Mitten in der Wüste, parallel zur Autobahn. Zurück auf der Hauptstraße ging es dank der vielen LKW dann wieder sehr staubig und laut weiter. So unangenehm das Radfahren auf dieser Strecke auch war, wir fanden hier mit die schönsten und wohl spektakulärsten Campingspots unserer Reise.

Am zweiten Tag kamen wir am Nachmittag in dem Dorf Deshir an. Dort sollte es ein sehenswertes Schloss geben, welches wir uns anschauen wollten. Tatsächlich war es ein sehr schöner Ort, nur fanden gerade Bauarbeiten auf dem Gelände statt. Da es langsam spät wurde, versuchten wir einfach unser Glück und fragten einen der Arbeiter, ob wir innerhalb der Schlossmauern unser Zelt aufschlagen dürfen. Nach kurzer Rücksprache mit dem Chef bekamen wir grünes Licht und durften sogar im Inneren in einem Raum mit Strom und fließend Wasser nächtigen. Ein Traum! So machten wir es uns mit einem Kaffee auf der wunderbaren Dachterrasse gemütlich und konnten uns später dank Strom und Wasser ganz entspannt unser Abendessen zubereiten. Definitiv ein Highlight unserer Iranreise!

Ein weiterer Höhepunkt wartete ein paar Tage später auf uns. Wir fuhren schon am frühen Nachmittag vom Highway ab, um einen ruhigen Platz für die Nacht zu finden. Bei der Routenplanung hatten wir uns bereits einen kleinen Pfad rausgesucht, den wir dann auch schnell gefunden haben, Und tatsächlich, nur ein paar Meter abseits der großen Straße mit den tosenden LKW, erstreckte sich hinter einem Hügel eine weite, wüstenartige Landschaft vor unseren Augen. Der passende Platz für unser Zelt war schnell gefunden und so konnten wir noch die letzten Sonnenstrahlen in vollkommener Ruhe genießen. Und auf uns wartete die sternenvollste Nacht, die wir jemals hatten.

Tags darauf durften wir bei der wundervollen Zoreh übernachten. Sie ist Gründerin und Leiterin eines Englischinstituts und wir hatten die Möglichkeit, in ein paar ihrer Englischkurse reinzuschauen und uns mit den Schülerinnen zu unterhalten. Was für eine bereichernde und berührende Erfahrung! Die Mädchen und jungen Frauen waren voller Motivation und Neugier und am Ende wollten natürlich alle ein Selfie mit uns. Wirklich ein unvergesslicher Tag.

Kurz vor Shiraz legten wir noch einen Stopp in Persepolis ein. Diese antike Ausgrabungsstätte ist ein absolutes Muss bei jedem Iranbesuch. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und glücklicherweise lag es auch auf unserer Route. Wir suchten uns ein einfaches Hotel und besichtigten am Nachmittag ausgiebig die beeindruckende antike Stadt. Es ist unglaublich, was die Menschen vor mehr als 2500 Jahren bereits erbaut haben. Persepolis ist eine der wichtigsten archäologischen Stätten weltweit und seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe.

Am nächsten Tag erreichten wir nach neun Tagen im Sattel Shiraz und wurden nicht enttäuscht. Nach der doch ziemlich anstrengenden Radel-Etappe (neun Tage am Stück sind wir vorher noch nie gefahren), wartete ein echtes Juwel auf uns. Von unserer gemütlichen Unterkunft – wieder ein traditionelles Gasthaus mit sehr freundlichem Manager – konnten wir zu Fuß die malerische Altstadt erkunden.

Die Moscheen, der große Basar, die alte Festung, das Grab des Poeten Hafez; die Liste der Sehenswürdigkeiten ist lang. Vor allem aber ist Shiraz bekannt für seine bezaubernden Gärten. Und das zurecht! Verteilt in der Stadt findet man immer wieder diese wundervollen Oasen, meist eingerahmt von einem beeindruckend verzierten Palast und immer mit vielen Palmen und Zitrusbäumen. Wir genossen die drei Tage in Shiraz sehr und mit der Hilfe unseres netten Gastgebers Hamid waren die Bustickets für unsere Weiterreise nach Isfahan schnell besorgt.

Eigentlich hatten wir mit dem Fahrradfahren im Iran abgeschlossen und wollten uns von nun an nur noch mit Bus und Bahn fortbewegen, aber als wir die tollen Fahrradrouten in der Wüste zwischen Isfahan und Teheran sahen, planten wir (mal wieder) spontan um und entschieden uns, auf ein paar Tage in Teheran zu verzichten und lieber noch ein bisschen durch die Wüste zu radeln. Es sollte sich noch herausstellen, dass das genau die richtige Entscheidung war.

Erst einmal hatten wir aber noch ein paar Tage in Isfahan vor uns, der angeblich fahrradfreundlichsten Stadt des Irans! Und es gab tatsächlich ein paar Fahrradwege. Ließen wir sonst in den Großstädten die Räder lieber stehen, machten wir eine Tagestour durch die Stadt. Erst einmal durch das Zentrum über den großen Basar, dann durch das gemütliche armenische Viertel mit seinen Kathedralen und netten Cafés, die zum Verweilen einladen.

Am Nachmittag geht es dann am Fluss, der gerade Wasser führt – was wohl nur für drei Wochen im Jahr der Fall ist – entlang zu den bekannten Brücken von Isfahan. Ach, und einen Höhepunkt von Isfahan haben wir noch gar nicht erwähnt: der Naqsh-e Jahan Square ist einer der größten Plätze der Welt! Gesäumt von Moscheen, Palästen und Basaren könnte man den ganzen Tag dort verbringen.

Abends gibt es noch einmal unser Lieblingsessen, Ash Reshte, bevor wir am nächsten Tag wieder in die Wüste radeln.

Isfahan – Kashan (200 Kilometer)

Aus großen Städten rauszufahren ist nie sonderlich spaßig; viel Verkehr und im Iran natürlich keine Radwege. Auch das Wetter spielte nicht mehr mit. Es regnete leicht und nachts sollten die Temperaturen fast auf den Gefrierpunkt heruntergehen – wir befanden uns immerhin auf knapp 2000 Metern über dem Meeresspiegel.

Für die erste Nacht fanden wir zum Glück Unterschlupf in einem kleinen Restaurant. Definitiv nicht unsere bequemste und erholsamste Nacht, aber immerhin im Trockenen und Warmen. Am nächsten Tag wurden wir dann mit einer spektakulären Wüstenroute belohnt: kaum Verkehr, den ganzen Tag fast nur bergab und dann kam am Vormittag auch noch die Sonne raus. So geht Wüste!

Wir fuhren durch kleine Dörfer, bestaunten alte Schlossruinen und genossen die Stille. Abends durften wir bei Hoji in dem kleinen Städtchen Badrood übernachten und tags darauf ging es weiter mit unserer Wüstentour. Nach nur ca. 20 Kilometern machten wir halt im Wüstencamp Matin Abad. Wir wurden herzlich empfangen und hatten das gesamte Areal für uns.

Wir besuchten die umliegenden Dünen, den Granatapfelgarten und bekamen einen frisch gepressten Granatapfelsaft aufs Haus. Den Abend ließen wir auf der Dachterrasse ausklingen und durften dann noch durch das Teleskop den Mond und ein paar Planeten bestaunen. Unser Highlight im Wüstencamp!

Nun hatten wir nur noch knapp 70 Kilometer bis nach Kashan vor uns, die wir locker an einem Tag hätten radeln können, da es eine flache Strecke war. Wir planten aber noch einmal spontan um und beschlossen, dass wir noch ein letztes Mal im Iran wild campen möchten, und zwar in der Sandwüste.

Also fuhren wir ungefähr auf der Hälfte der Strecke von der Hauptstraße ab und durch ein kleines Dorf ab in die Wüste. Aus dem Schotterweg wurde schnell eine Sandpiste und wir mussten unsere Räder die letzten Meter schieben. Links und rechts von uns türmten sich die Dünen auf und wir entschieden uns, hier zwischen den sandigen Hügeln unser Zelt aufzuschlagen. Und tatsächlich verbrachten wir den ganzen Rest des Tages und die Nacht komplett ungestört. Da es mittlerweile, Ende November, nachts schon recht kalt wurde, machten wir abends noch ein Lagerfeuer und so war das letzte Camping im Iran perfekt!

Da wir nur noch 35 Kilometer bis nach Kashan fahren mussten, kamen wir früh an und konnten uns ein wenig umschauen. Diese Stadt, die wir anfangs gar nicht auf unserer Route hatten, hat uns wirklich sehr gut gefallen. Viele traditionelle Häuser, nette Cafés und der malerische Fin-Garten. Wir machten also noch einmal so ein richtiges Sightseeing-Programm, bevor es dann wirklich mit dem Bus nach Teheran ging und sich unsere Zeit im Iran dem Ende näherte.

So begeistert wir von Kashan waren, so enttäuscht waren wir von Teheran. Wobei, eigentlich hatten wir an diese riesige Metropole gar keine Erwartungen. Wir hatten in den letzten Wochen so viel gesehen und erlebt, dass wir hier nur Halt machten, weil es logistisch notwendig war. Denn von hier aus ging es für uns mit dem Bus zurück nach Jerewan. Wir wollten uns keine Sehenswürdigkeiten anschauen und auch keine Ausflüge machen. Nur ein paar Tage mit Freunden verbringen, die wir während unserer Reise kennengelernt hatten und uns auf unsere Rückreise nach Armenien vorbereiten.

Die Stadt selbst gefiel uns wirklich nicht besonders; wahnsinniger Verkehr, unglaubliche Luftverschmutzung und viel zu sehen gibt es auch nicht wirklich. Die Räder blieben während unseres gesamten Aufenthalts sicher in einer Garage geparkt. Glücklicherweise hatten wir nette Gastgeber, mit denen unser Aufenthalt in der Stadt dann doch noch zu einem schönen Erlebnis wurde. Aber wir freuten uns auch sehr, die „Heimreise“ nach Armenien anzutreten und unseren kleinen Armin abzuholen.

Wir trafen uns auch noch mit Brian, den wir bereits in Täbris getroffen hatten, und seiner Verlobten und verbrachten einen tollen gemeinsamen Nachmittag im Studierendenviertel von Teheran. Kontrastprogramm gab es dann mit Nader, den wir auch unterwegs getroffen hatten und dem wir versprochen hatten, uns in der Hauptstadt zu treffen. Wir wurden gewarnt, denn sein Verhalten war uns von Anfang an suspekt. Wir wollten aber nicht unhöflich sein und akzeptierten das Treffen.

Wie befürchtet, wurde es ein sehr, sehr langer Tag, den wir wohl so schnell nicht vergessen werden. Unser neuer Freund war sehr aufdringlich, wollte uns zu allen möglichen Aktivitäten überreden und als wir, nachdem wir seit acht Uhr morgens den ganzen Tag in den Bergen rund um Teheran mit dem Auto herumgefahren sind, müde waren und nach Hause wollten, weigerte er sich vehement. Es gab ein stundenlanges Hin und Her und Vince kloppte sich am Ende beinah mit ihm.

Gegen 20 Uhr konnten wir ihn endlich überzeugen, uns zu unserer Unterkunft zurückzubringen. Puh, was für ein Abschluss unserer Iranreise!